
Rebsorten – Müller-Thurgau – Weißweinrebsorte

Die unkomplizierten Müller-Thurgau Weine sind geschmacklich leicht zugänglich. Meist sind es jugendliche, leichte und frische Weine für jeden Tag. Die Rebfläche in Deutschland beträgt rund 18.500 Hektar.
Müller-Thurgau: Geschichte
Ihre Existenz und Namen verdankt die Rebsorte Professor Hermann Müller aus dem Kanton Thurgau. Der Schweizer Forscher, der von 1850 bis 1927 lebte, züchtete diese Rebsorte in der Forschungsanstalt Geisenheim im Rheingau.
In der schweizerischen Forschungsanstalt Wädenswil wurde die Sorte weiterentwickelt und 1913 nach ihrem Züchter benannt.
Das Synonym Rivaner ist eine Kurzfassung der Worte Riesling und Silvaner. Diese beiden Sorten sah man lange Zeit als Eltern des Müller-Thurgau an.
Neuere Genuntersuchungen deuten zweifelsfrei darauf hin, dass ihm dies durch eine Kreuzung von Riesling x Madeleine royale gelang.
Müller-Thurgau (Rivaner): Anbau
Ihre Reben stehen in fast allen deutschen Anbaugebieten. In sieben von dreizehn deutschen Weinbaugebieten zählen sie gar zu den “Classic”-Rebsorten.
Die größten Rebflächen finden sich in Rheinhessen mit 4.200 und Baden mit 3.000 Hektar. Nicht viel weniger sind es in der Pfalz (2.400 ha). In Franken sind rund 1.950 Hektar und an der Mosel knapp 1.400 Hektar mit ihr bestockt, an der Nahe knapp 600 Hektar.
Die in den achtziger Jahren eingeführte Beschränkung der zulässigen Erträge je Hektar Weinberg hat sich gerade für diese zu hohen Erträgen neigende Sorte positiv ausgewirkt. Bei geringerem Anschnitt zeigt sie ihr wahres Qualitätspotenzial.
Müller-Thurgau (Rivaner): Speisen
Die unkomplizierten Weine sind geschmacklich leicht zugänglich und werden aufgrund ihrer harmonischen Charaktereigenschaften gerne getrunken.
In der Farbe sind die Weine blassgelb bis hellgelb und haben mit einem mittleren Körper. Tragen die Weine die Bezeichnung Rivaner auf dem Etikett, so kann man davon ausgehen, dass es sich um einen trockenen, eher jugendlichen, leichten und frischen Wein handelt.
Müller-Thurgau-Weine sind meist unkomplizierte Alltagsweine und sie eignen sich zu zart-aromatischen Speisen.
Müller-Thurgau: Bedeutung
In Deutschland gab die Rebsorte seine Führungsposition in den neunziger Jahren an den Riesling ab. Doch mit einem Flächenanteil von knapp 15 Prozent hat der Rivaner nach wie vor eine überragende Bedeutung im deutschen Weinbau.
Dass die Rebfläche heute auf gut 14.000 Hektar wächst, verdankt die Rebsorte unter anderem seinen vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und seiner Zugänglichkeit auch für Nichtweinkenner.
Zudem stellt die Rebsorte Müller-Thurgau keine großen Ansprüche bezüglich des Standortes und gilt als ertragssicher.
Müller-Thurgau: Ausbau
Die Rebsorte reift früh und liefert süffige, manchmal blumige, mit einem feinfruchtigen Muskataroma versehene Weine.
Die Säure fällt eher mild, bei Weinen nördlicher Herkunft mitunter auch etwas betonter aus. Der Ausbau erfolgt meist in Edelstahltanks, mit denen gut die Frische und der Sortenduft erhalten werden kann. Meist handelt es sich um trockene oder restsüße Qualitätsweine.
Der Müller-Thurgau ist – von Ausnahmen abgesehen – kein lagerfähiger Wein und schmeckt in den ersten Jahren nach der Ernte am besten. Hier und da werden auch “sur lie”-Weine angeboten, die bis kurz vor der Abfüllung auf der Feinhefe lagen.
Quelle: ©DWI