
Rebsorten – Gewürztraminer – Weißweinrebsorte

Für die als Roter Traminer klassifizierte Rebsorte, dürfen in Deutschland die Synonyme Gewürztraminer und für das Anbaugebiet Baden die Bezeichnung Clevner verwendet werden. In Italien wird die Rebsorte auch Traminer Termeno aromatico, Traminer rosé oder Traminer rosso genannt.
Gewürztraminer: Geschichte
Einzelne Forscher vermuten eine griechische Herkunft. Umstritten ist, ob der Ort Tramin in Südtirol als Herkunftshinweis verwertbar ist. Die Rebsorte soll in Tramin (Termeno) bereits um 1.000 n. Chr. erwähnt worden sein. Immerhin wurde dort bereits im 15. Jahrhundert Traminer als Messwein an die Klöster geliefert.
In Deutschland belegen historische Dokumente die Existenz der Sorte für das 16. Jahrhundert. Zusammen mit Riesling und einer ertragreichen Sorte wurde der Rote Traminer im 18.Jahrhundert im klassischen “gemischten Satz” in einem Weinberg angepflanzt. Doch die Ertragsunsicherheit verhinderte schon in der Vergangenheit eine Eroberung größerer Rebflächen.
Gewürztraminer: Bedeutung
Der Gewürztraminer, angebaut auch im Elsass, in Südtirol, Australien oder Kalifornien, erreicht in Deutschland eine Anbaufläche von rund 830 Hektar.
So stehen in der Pfalz etwa 350, in Baden (mit Schwerpunkt Kaiserstuhl) 160 und in Rheinhessen rund 140 Hektar.
In Sachsen zählt diese Rebsorte zu den regionalen Spezialitäten. Zu den raren Spezialitäten zählen die Sekte und Trester-Brände. Eine Renaissance erlebt diese Rebsorte neuerdings in Deutschland aufgrund ihrer niedrigen Säure und dezenten aromatischen Komponenten.
Gewürztraminer: Anbau
Diese Rebsorte hat eine sehr dicke, leicht rötlich eingefärbte Schale und kann eine hohe Reife bis in höchste Auslesegradationen erreichen. Wegen der Verrieselungsneigung fallen die Erträge oft niedrig aus, die Traubenmenge schwankt von Jahrgang zu Jahrgang.
Im langjährigen Mittel erreicht die mit dieser Rebsorte bestockte Rebfläche selten mehr als die Hälfte des zulässigen Hektarertrags. Schon die geringen Erträge deuten darauf hin, dass es sich beim Gewürztraminer um eine der hochwertigsten Rebsorten in Deutschland handelt.
In den wärmeren Gebieten der Neuen Welt fehlt es dem Traminer häufig an Säure.
Gewürztraminer: Ausbau & Geschmack
Aus dem sehr aromatisch-würzigen Gewürztraminer können gewöhnliche, aber auch hochfeine Weine erzeugt werden. Je nach Boden und Ertrag sind die Weine eleganter oder schwerer – mit teilweise beachtlichem Alkoholgehalt – ausgeprägt.
Allen seinen Weinen gemeinsam ist eine relativ milde Säure. Typisch für den Wein ist je nach Qualitätsstufe dessen strohgelbe bis goldgelbe Farbe. Sein dezenter bis üppiger Duft erinnert an abblühende Rosen. Mitunter findet man auch den Duft von Akazienblüten, Veilchen, Honig, Marzipan, Quittengelee, Bitterorangen oder Maracuja. Edelsüße Auslesen eignen sich zu langjähriger Lagerung.
Quelle: ©DWI